Geschäfte sind Erfolgsspiele. Gezinkte Würfel alleine reichen dafür nicht aus. Als Mitspieler muss man sich ausweisen können. Dicke Autos helfen dabei. Sie sind ein blendender Teilnehmerausweis für den Spieltisch. Im Laufe von 25 Jahren brauchte ich dazu einen gelben Z1, zwei silberne 911er und eine fette, weiße S-Klasse mit braunen Sitzen. Nicht gleichzeitig, sondern fein nacheinander.
Beim Z1 versenkte sich die Beifahrertür immer wieder mal selbsttätig während der Fahrt und kam dann auch nicht mehr hoch. Trotz unzähliger Werkstattaufenthalte blieb das Wunder bestehen, natürlich auch bei Regen. Beim ersten 911er kollabierte der Motor nach 2.600 km. Stichflammen schossen aus den Auspuffrohren. Ende einer Dienstfahrt. Die S-Klasse war öfter bei Lueg als auf der Autobahn. Direkt nach der Auslieferung war die Antriebskette hinüber, irgendwelche Kontakte tief im Motor wurden im Monatsabstand erneuert. Einer der Höhepunkte: spät nachts, beladen mit 5 Leuten, bei Schneetreiben auf der Autobahn, gingen erst die Scheinwerfer aus, dann der Motor, dann kollabierte die ganze Elektrik.
Dicke Kisten sind häufig kaputt, ich vermute: häufiger als kleine Mühlen. Aber alle Mitspieler schweigen darüber beflissen. Ich früher auch.
Denn verlöre der Ausweis aus Blech und Gummi seinen Eindruck von Vollkommenheit und Erfolg, wäre der Platz am Tisch mit den gezinkten Würfeln rasch von einer anderen dicken Kiste belegt.
Soviel Angst und Mühe für ein kleines Spiel.
Abbildungen:
http://fc-foto.de/29618466 Fotograf: Adrian Bugaj
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